KI-Anwendungen beim Lehren und Lernen von Fremdsprachen und im wissenschaftlichen Schreiben

Fachtagung am 2. Juni 2023 im Veranstaltungszentrum der RUB

Am Freitag, den 2. Juni 2023, fand an der Ruhr-Universität Bochum die Fachtagung

Friend or foe? 敵か味方か? (Teki ka Mikata ka?) Freund oder Feind? Ystävä vai viholli?

KI-Anwendungen beim Lehren und Lernen von Fremdsprachen und im wissenschaftlichen Schreiben

statt.

Diese wurde ausgerichtet von dem Zentrum für Fremdsprachenausbildung (ZFA) und dem Schreibzentrum des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik (ZfW) der RUB im Rahmen des Projekts KI:edu.nrw.

 

Es war ein voller Tag mit Plenarvorträgen, parallelen Arbeitsgruppen, Vorstellungen laufender Projekte und einer Abschlussdiskussion sowie mit vielfältigen Gelegenheiten zur Vernetzung in den Räumlichkeiten des Veranstaltungszentrums der Ruhr-Universität Bochum. Einen detaillierten Tagungsbericht finden Sie hier.

Wir danken allen interessierten Teilnehmenden, Redner:innen, Diskutant:innen, Organisator:innen und Unterstützer:innen im Hintergrund für das wunderbare Gelingen dieser Tagung!

Über die Tagung: Themen

Große Aufregung herrscht in der breiten Öffentlichkeit seit kurzem über die Neuigkeiten zu ChatGPT (GPT-3.5), einer der neuesten und spektakulärsten sprachgenerierenden KI-Anwendungen, die das Potential hat, das Schreiben, die Schreibproduktion, zu revolutionieren. Dabei haben KI-basierte Tools bereits seit längerem Einzug gehalten in die Forschung und Lehre der Hochschulen sowie in die Praktiken der Hochschulverwaltung: Die Diskussion über den Einsatz von Übersetzungstools wie DeepL oder Google Translate bzw. Korrektur-Anwendungen wie Grammarly, LanguageTool oder seit kurzem auch DeepL Write ist längst entbrannt. Die Tagung fokussierte diese und verwandte Themen.

Plenarvorträge

Prof. Dr. Josef van Genabith (Universität des Saarlandes): Wie Neuronal Netze, Neuronale Maschinelle Übersetzung und ChatGPT Funktionieren

Moderne Sprachtechnologien wie Maschinelle Übersetzug und ChatGPT beruhen auf neuronalen Netzen. Es wird oft gesagt, dass neuronale Netze „black boxes“ sind, die sich unserem Verständnis entziehen. Dabei sind die Grundprinzipien ganz einfach.  In dem Vortrag werden wir uns ein intuitives, aber trotzdem tiefes Verständnis erarbeiten wie neuronale Netze, neuronale Übersetzung und ChatGPT funktionieren. Dazu betrachten wir biologische Neuronen, künstliche Neuronen (als Vereinfachung zentraler Eigenschaften biologischer Neuronen), wie künstliche neuronale Netze (und damit Maschinen) trainiert werden und dadurch lernen, sowie Sprachmodelle. Ein gutes intuitives Verständnis von neuronalen Netzen hilft diese Grundlagentechnologie zu demystifizieren und einschätzen zu können.

 

Josef van Genabith ist einer der wissenschaftlichen Direktoren des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), wo er das Multilingual Language Technologies (MLT) Lab leitet. Er ist Professor an der Universität des Saarlandes (Lehrstuhl für Übersetzungsorientierte Sprachtechnologien). Er war Gründungsdirektor des CNGL, des Centre for Next Generation Localisation (jetzt ADAPT), Direktor des National Center for Language Technology (NCLT) und Associate Professor, Senior Lecturer und Lecturer an der School of Computing der Dublin City University (DCU), Irland. Er arbeitete als Postdoktorand am IMS der Universität Stuttgart, Deutschland, und erwarb seinen Doktortitel und einen MA an der University of Essex, U.K. Seinen ersten Abschluss machte er in Elektrotechnik und Anglistik an der RWTH Aachen, Deutschland. Publikationen: https://dblp.org/pid/82/3447.html
https://scholar.google.com/citations?user=rl8S6a8AAAAJ&hl=en

Jun.-Prof. Dr. Carolyn Blume (TU Dortmund): Der KI-gestützte Lehrende für das KI-gestützte Schreiben in der (fremd-)sprachlichen Bildung

Grammarly, PolitePost, DeepL, ChatGPT: Zunehmend sind Anwendungen mithilfe der sogenannten künstlichen Intelligenz (KI) in der Lage, Texte zu korrigieren, paraphrasieren, übersetzen und zu erzeugen. Die Vielfältigkeit und Zugänglichkeit von Tools dieser Art unterstreichen die Notwendigkeit, bei der (fremdsprachlichen) Textproduktion einen produktiven Umgang mit ihnen zu finden. Bemühungen, die Nutzung zu verbieten oder als Täuschungsversuche zu entlarven, sind aufgrund der neusten technischen Entwicklungen kontraproduktiv. Ebenso halten solche Ansätze emergierenden Verständnissen von Autor*innenschaften nicht stand.

Angesichts dieser Tatsachen stellt sich zunächst die Frage, wie Lehrende mit diesen technischen und konzeptionellen Entwicklungen Schreibprozesse und -produkte produktiv gestalten können. Im Kern geht es eigentlich nicht um die KI, sondern um die Lehrenden, die zukünftig in Kooperation mit „der KI“ Schreibprozesse initiieren, begleiten und evaluieren. Im Mittelpunkt stehen also die immerwährenden Fragen: Wie können Lehrende (nun KI-gestützt) das Schreiben fördern und fordern? Und welche Kompetenzen benötigen sie, um Schreiblernprozesse mit ebenjenen Tools in Gang zu setzen, zu unterstützen, und reflektieren zu lassen?

In diesem Vortrag wird anhand erster Erfahrungsberichte und Analysen herausgearbeitet, was Lehrende „können müssen“, um KI-gestützte Schreibprozesse zu gestalten und zu betreuen, und welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sie benötigen, um (Fremd-)Sprachlernenden den nachhaltigen Umgang mit diesen Tools zu vermitteln. Hier sind vordergründig reflexive Ansätze vonnöten: sowohl für die Lehrenden als auch für die Lernenden. Der Vortrag geht darauf ein, wie diese Reflexionselemente aussehen könnten.

Hieraus ableitend stellt sich darüber hinaus die Frage nach den Zielen des (hoch-)schulischen Lehrens und Lernens in Zeiten von KI. Was ist die Aufgabe von Lehrenden, wenn Studierende in der Lage sind, mithilfe des digitalen Mitschreibenden Fehler zu korrigieren, Register anzupassen oder idiomatische Ausdrücke zu übersetzen? Inwiefern sind diese Aufgaben des KI-gestützten Lehrendens mit einer kompetenzorientierten Bildung kompatibel? Was bleibt als Lern- bzw. Bildungsziel, wenn Sprache mühelos korrigiert, umformuliert und übersetzt werden kann? Zum Schluss widmet sich der Vortrag der eigentlichen Frage nach einem angemessenen Bildungsparadigma der KI-mediatisierten Zukunft.

 

Junior-Professorin Dr. Caro Blume hat den Lehrstuhl für digitales Lehren und Lernen am Dortmunder Kompetenzzentrum für Lehrer*innenbildung und Lehr-/Lernforschung (DoKoLL) an der TU Dortmund inne. Als Mitglied des Instituts für Diversitätsstudien im Bereich der Englischdidaktik bereitet sie angehende Lehrkräfte auf die Arbeit in digital mediatisierten Lernsettings aller Schulformen vor. Sowohl dort als auch fachübergreifend entwickelt und beforscht sie innovative hochdidaktische Lehr-/Lerngelegenheiten, um die Digitalität auch in der universitären Lehre zu berücksichtigen. 2022 hat Dr. Blume den Lehrpreis für inklusive Lehre an der TU Dortmund gewonnen. Ihr Beitrag, „Innovation and Digitalisation of Education in Germany“, wurde Ende 2022, vor der Freischaltung von ChatGPT, in der Zeitschrift der Konrad-Adenauer-Stiftung Panorama veröffentlicht.

Workshops

Es wurden vier Workshops angeboten:

Workshop 1: Wissenschaftliches Schreiben in der Muttersprache

Workshop 1: KI-basierte Schreibtools und wissenschaftliches Schreiben in der Muttersprache

Das Schreiben hat einen hohen Stellenwert in der Wissenschaft: Forschende halten in Texten ihre Ergebnisse fest, protokollieren Laborarbeit, schreiben Forschungstagebücher und kommunizieren in Veröffentlichungen mit ihrer Fachcommunity. Entsprechend wichtig ist das Schreiben in der universitären Fachlehre. Deshalb ist spätestens seit Ende November 2022, als die Anwendung ChatGPT veröffentlicht wurde, textgenerierende Künstliche Intelligenz zum virulenten Thema auch für die Hochschulen geworden. Es stellen sich grundlegende Fragen: Wie wird sich die Praxis des wissenschaftlichen Schreibens verändern, wenn solche Tools gängiger werden und auch in den Forschungsalltag Eingang finden – zum Beispiel beim Verfassen von Abstracts oder zur Literaturrecherche? Was können, sollen Studierende (in diesem Zusammenhang) lernen?

Diese Fragen lassen sich nicht ad hoc beantworten. Ziel des Workshops ist es, eine Basis für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema zu schaffen, um KI-gestütztes Schreiben dort, wo es möglicherweise sinnvoll erscheint, gewinnbringend in die Fachlehre sowie die Schreibdidaktik und -beratung integrieren zu können. Er richtet sich an alle, die in der Lehre oder Schreibdidaktik tätig sind. Der Fokus liegt dabei auf KI-gestütztem Schreiben in Kontexten, in denen in der Mutter- oder Zweitsprache geschrieben wird, sowie auf dem Schreibprozess. Ethische Implikationen hinsichtlich von Prüfungsleistungen (Plagiarismus u. ä.) spielen eine Rolle, werden aber insbesondere in Workshop 4 thematisiert.

Workshop 2: Schreiben auf Englisch und in anderen Fremdsprachen

Workshop 2: Implikationen von KI-basierten Schreibtools für das Schreiben auf Englisch und in anderen Fremdsprachen: Neue Praktiken aus nichtmuttersprachlicher Perspektive

Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie verwenden Hochschulangehörige (Lehrende, Forschende, Studierenden und Mitarbeitende in der Verwaltung) digitale Tools deutlich intensiver in der alltäglichen Praxis als früher. Für die Nichtmuttersprachler:innen unter uns sind KI-Schreibtools wie DeepL, Grammarly u.a. schon länger bekannte Hilfsmittel, um das Schreiben in einer Fremdsprache –vorwiegend, aber nicht ausschließlich, in Englisch als Lingua franca – zu erleichtern und die Qualität der eigenen Schreibproduktion zu sichern. Nun stellen generative Chatbots wie ChatGPT eine weitere Transformation der wissenschaftlichen Eigenarbeit dar, indem die KI einfache Vorschläge und grobe Ideen weiterentwickelt und automatisch Fließtexte – sogar in einer Fremdsprache – verwandelt.

Ziel des Workshops ist, explizit aus der Perspektive von Nichtmuttersprachler:innen, über eigene bisherige Erfahrungen mit KI-Anwendungen wie DeepL, ChatGPT u.a. auszutauschen und gemeinsam Ideen für den Einsatz solcher Tools in der künftigen Arbeitspraxis in hochschulischen Kontexten zu eruieren.

Dabei stellen wir uns Fragen wie den folgenden:

  • Was sind sinnvolle Anwendungen von KI-Tools in unserer Alltagspraxis, z.B. um Zeit zu ersparen?
  • Wie lassen sich Texte, die wir in einer Fremdsprache schreiben, durch KI-Anwendungen redigieren? Und, umgekehrt, inwiefern benötigen von KI-verfasste Texte stets eine weitere Kontrolle seitens der jeweiligen Nutzer:innen?
  • Welche Fragen stellen sich bzgl. Autorschaft und Eigenarbeit, wenn generative KI-Tools wie ChatGPT zum Einsatz kommen?
  • Wie ändern sich die Sprachkompetenzen, wissenschaftlich in einer Fremdsprache zu schreiben, wenn KI-Tools benutzt werden?
  • Welche Fortbildungen oder Anleitungen benötigen Forschende, Lehrende, Studierende und Mitarbeiter:innen der Verwaltung, um KI-Schreibtools effektiv zu verwenden?
  •  Inwieweit werden die Reproduktion von Vorurteilen oder die Hegemonie einer Sprache durch KI-Tools in irgendeiner Art Auswirkung haben?

 

Im Rahmen des 2. Workshops fanden folgende Impulsvorträge statt:

Darja Brotzmann (Justus-Liebig-Universität Gießen), Paulina Lehmkuhl (Bergische Universität Wuppertal) und Lisa Middelanis (TU Dortmund): Wie KI die Schreibkompetenz beeinflussen kann: von Schreibphasen zum Rollenverständnis von Hochschullehrenden“

Stanislav Katanneck (Ruhr-Universität Bochum):KI-Schreibtools für das wissenschaftliche Schreiben im universitären DaF-Unterricht?! – Erfahrungen internationaler Studierender und zukünftige Aufgabenformate“

Workshop 3: KI-Anwendungen für Sprachlernende und -lehrende

Workshop 3: Wofür Sprachlernende KI-Anwendungen nutzen und wie Lehrende damit umgehen können?

Was bedeutet die Verfügbarkeit von KI-basierten Anwendungen ganz konkret für das Lernen und Lehren von Sprachen? Wie viele Studierende nutzen z.B. Übersetzungstools wie DeepL bereits und wofür genau? Und wie kann man mit den Sprachenlernenden den reflektierten und gewinnbringenden Einsatz solcher Tools trainieren?

Ziel dieses Workshops ist es, verschiedene Optionen zum Umgang mit KI-Anwendungen in Sprachkursen verschiedener Niveaustufen von A1-C2 kennenzulernen, ihre Stärken und Schwächen sowie Vor- und Nachteile (auch aus Sicht der Lernenden) zu beleuchten und den individuell passenden Weg zu finden, KI-Anwendungen selbstbewusst in den Unterricht zu integrieren.

Die Teilnehmenden erhalten Gelegenheit, sich über Aufgabenformate auszutauschen, die sie in diesem Kontext bereits erprobt haben oder erproben möchten. Außerdem werden Umfrageergebnisse vorgestellt, die Einblicke in die Art der Nutzung von Übersetzungstools, aber auch die damit verbundenen Emotionen geben.

Dabei wurden folgende Fragen besprochen:

  • Wofür nutzen Studierende in ihren Zielsprachen welche Tools, aus welchen Beweggründen und wie fühlen sie sich dabei?
  • Welche Aufgabenformate eignen sich dafür, mit Sprachenlernenden den reflektierten und gewinnbringenden Einsatz KI-basierter Tools zu trainieren?
  • Wie sollte sich dieses Training je nach Kontext, Sprache, Niveaustufe oder Lernziel(en) unterscheiden?
  • Wie lässt sich der Einfluss der Nutzung der Tools auf den Spracherwerbsprozess beurteilen?
  • Inwieweit werden wir die Inhalte, Schwerpunkte oder Lernziele unserer Sprachkurse aufgrund der zunehmenden Nutzung und Performanz der Tools anpassen (müssen)?
  • Wird es notwendig, mehr Zeit in Maßnahmen zu investieren, welche die Motivation der Sprachenlernenden verstärken?

In Workshop 3 sind Beiträge zu allen Zielsprachen willkommen, wohingegen der Fokus der Workshops 1 und 2 auf dem Einsatz von KI-Anwendungen für wissenschaftliches Schreiben in Deutsch und Englisch liegt. Workshop 4 diskutiert andere praktische Aspekte wie z.B. die Zulassung/Nutzung KI-basierter Tools in Prüfungskontexten.

 

Im Rahmen des 3. Workshops fanden folgende Impulsvorträge statt:

Johanna Feldmann (Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung): ChatGPT im (Fach-)Sprachenunterricht: Wie Lernende (und Lehrende!) über „try and error“ zur Reflexion angeregt werden können“

Eva-Lisa Finzi und Sigrun Peil (Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf e.V.): „KI in Lerndialogen“

Alexia Schemien (Berliner Hochschule für Technik): Erste Schritte mit ChatGPT in einem Business English Kurs“

 

Workshop 4: Akademische Integrität in Zeiten der Wende

Workshop 4: Akademische Integrität in Zeiten der Wende: Wie künstliche Intelligenz das Verständnis von guter wissenschaftlicher Praxis neu definiert?

Mit der rasanten Entwicklung KI-basierter Anwendungen zur Textproduktion und -optimierung mehren sich auch die Fälle, in denen solche Tools in bedenklicher Weise oder sogar regelwidrig eingesetzt werden. Dabei wäre an sich zunächst zu klären, welche Anwendungen in welchen Kontexten tatsächlich zulässig sein sollten und wo die Grenze zwischen einer eigenständigen Leistung und einer illegitimen KI-unterstützten fremdsprachlichen Produktion verläuft. Um die neuen Realitäten des Schreibens in der Wissenschaft angemessen widerspiegeln zu können, wird es ggf. notwendig werden, vor dem Hintergrund der Frage der Autorenschaft die Begriffe des Plagiats und des Ghostwriting neu zu definieren.

Der Workshop setzt sich zum Ziel, unterschiedliche ethische Fragen in Bezug auf den Einsatz von KI-basierten Anwendungen, insbesondere in prüfungs- und bewertungsrelevanten Kontexten, zu diskutieren und die Notwendigkeit der Aufklärung diesbezüglich zu betonen.

Diskutiert wurde über Aspekte, die das allgemeine Stimmungsbild und die Haltungen unterschiedlicher Akteuren wiedergeben. Dabei wurden u.a. folgende Fragen beleuchtet:

  • Wird das Thema an den Hochschulen angesprochen und, wenn ja, in welcher Weise? Welche Rolle spielen verschiedene ethischen Aspekte für unterschiedliche Adressatengruppen?
  • Welche vorbeugenden Maßnahmen sind denkbar, um die Gefahren unlauterer wissenschaftlicher Praxis bei der Nutzung von KI-Anwendungen zu minimieren?
  • Sind solche Maßnahmen überhaupt notwendig oder sollten in der Wissenschaft – wie in der realen Welt – alle Hilfsmittel zulässig sein?
  • Welche (neuen) Prüfungsformate müssten im Hinblick auf die Integrität von Bewertungen entwickelt und eingesetzt werden? Welche Risiken und Herausforderungen birgt eine solche Umgestaltung der Prüfungskultur?
  • Wie wird die „Eigenständigkeitserklärung“ der Zukunft aussehen müssen? Worüber müssten sich Schreibenden klar werden, bevor sie in ihren Arbeitsprozess starten?
  • Welche Rolle sollen Hochschullehrende inkl. Sprachlehrende bei der Aufklärungsarbeit übernehmen? Inwieweit muss die (Sprach)Lehrendenausbildung und -weiterbildung die neue Realität der KI-Anwendungen aufgreifen und sie zu einem Teilziel in der beruflichen Qualifizierung machen?

Paneldiskussion

Am Nachmittag fand die Paneldiskussion „KI- Anwendungen in der Fremdsprachenlehre und universitären Schreibdidaktik – wohin geht die Reise?“ statt (Moderation: Dr. Astrid Reich, Leiterin des Zentrums für Fremdsprachenausbildung).

Es diskutierten:

Prof. Dr. Rüdiger Breuer

Fakultät für Ostasienwissenschaften, Ruhr-Universität Bochum

Stefanie Haacke-Werron

Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) / Hochschuldidaktik und Lehrentwicklung, Universität Bielefeld

Dr. Peter Salden

Zentrum für Wissenschaftsdidaktik, Ruhr-Universität Bochum und Gesamtprojektleitung KI:edu.nrw

Dr. Peter Tischer

Leiter des Sprachenzentrums der Universität des Saarlandes, Saarbrücken

Jasmin Uhlmann

Studierende der Ruhr-Universität Bochum (Anglistik)

Programm

Das Programm der Tagung finden Sie hier.

Wir freuen uns, dass sich zahlreiche Teilnehmende mit Ihrer Expertise oder Ihren Fragen zum Thema KI-gestütztes Sprachenlernen und Schreiben aktiv in die Tagung eingebracht haben. Unten finden Sie die Übersicht von unterschiedlichen Formaten und Beiträgen, die auf der Tagung präsentiert wurden.

Formate innerhalb der Workshops

Innerhalb der Workshops werden folgende Impuls-Vorträge gehalten:

Darja Brotzmann (Justus-Liebig-Universität Gießen), Paulina Lehmkuhl (Bergische Universität Wuppertal) und Lisa Middelanis (TU Dortmund): Wie KI die Schreibkompetenz beeinflussen kann: von Schreibphasen zum Rollenverständnis von Hochschullehrenden“

Johanna Feldmann (Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung): ChatGPT im (Fach-)Sprachenunterricht: Wie Lernende (und Lehrende!) über „try and error“ zur Reflexion angeregt werden können“

Eva-Lisa Finzi und Sigrun Peil (Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf e.V.): „KI in Lerndialogen“

Stanislav Katanneck (Ruhr-Universität Bochum):KI-Schreibtools für das wissenschaftliche Schreiben im universitären DaF-Unterricht?! – Erfahrungen internationaler Studierender und zukünftige Aufgabenformate“

Alexia Schemien (Berliner Hochschule für Technik): Erste Schritte mit ChatGPT in einem Business English Kurs“

Formate außerhalb der Workshops

Im World Café werden folgende Poster oder Stehtisch-Beiträge präsentiert:

Dr. Nora Hoffmann und Helena Grünebaum (Goethe-Universität Frankfurt): „KI als Herausforderung und Chance für Schreibzentren

Dr. Janina Reinhardt (Hochschuldienst für die Französisch- und Spanischdidaktik an der Universität Bielefeld): „Unterrichtsmaterialien entwickeln und im Praxissemester ausprobieren: ChatGPT & Rytr im schulischen Französisch- und Spanischunterricht“

Kate Stollmann (Universität Bremen): DeepL Write vs. Writing consultation feedback – Comparing the process and results based on a PhD student’s abstract“

Sandra Sulzer (TU Darmstadt): „Nutzung neuer Technologien im Fremdsprachenunterricht – Empfehlungen und Anregungen“

Elena Willson und José Martínez-Marín (Fachhochschule Kiel): KI-Einsatz im Sprachenzentrum der FH Kiel: Eine Umfrage unter den Dozierenden“

Tagungsteam

Dies ist das Team, das die Tagung organisiert.

Dr. Sigrid Behrent

Sigrid Behrent ist seit 2007 Geschäftsführerin des Zentrums für Sprachlehre der Universität Paderborn. Sie beschäftigt sich mit den didaktischen Konsequenzen der zunehmenden Verbreitung von Übersetzungstools für den Fremdsprachenunterricht.

Sie übernimmt die Leitung des 3. Workshops.

Dr. Seth Berk

Seth Berk arbeitet als LfbA im Bereich Englisch am Zentrum für Fremdsprachenausbildung der RUB und zugleich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt „Fremdsprachliches Schreiben mit KI-Unterstützung“ des KI:edu.nrw-Projekts.

Er übernimmt die Leitung des 2. Workshops.

Nadine Lordick

Nadine Lordick ist Mitarbeiterin im Schreibzentrum und im Projekt KI:edu.nrw am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum. Sie beschäftigt sich mit Auswirkungen von Anwendungen zur Textgenerierung (NLG) und anderer KI-basierter Tools aus schreibdidaktischer Perspektive.

Sie übernimmt die Leitung des 1. Workshops.

Dr. Astrid Reich

Astrid Reich ist Leiterin des Zentrums für Fremdsprachenausbildung (ZFA) der RUB. Sie hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten v.a. im Bereich Sprachtesten Expertise erworben und arbeitet in diesem Bereich für unterschiedliche Projekte.

Cristina Schalk

Cristina Schalk ist seit 2009 als Verwaltungsangestellte am Zentrum für Fremdsprachenausbildung tätig und leitet dort zusmmen mit Francine Poschmann das Geschäftszimmer.

Ben Scherer

Ben Scherer arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am ZfA der RUB im Teilprojekt „Fremdsprachliches Schreiben mit KI-Unterstützung“ des KI.edu.nrw-Projekts und studiert dort auch Anglistik und Geschichte im Master of Arts.

Anna Soltyska

Anna Soltyska ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Fremdsprachenausbildung, wo sie Englisch unterrichtet und den Englisch-Bereich koordiniert. In 2019 hat sie die AG „Sprachenzentren gegen akademisches Fehlverhalten“ gegründet.

Sie übernimmt die Leitung des 4. Workshops.

Maike Wiethoff

Maike Wiethoff ist Leiterin des Schreibzentrums im Zentrum für Wissenschaftsdidaktik. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich damit, wie das Schreibenlernen und -lehren an der Universität sinnvoll unterstützt werden kann.

Kontakt

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu der Tagung haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf: zfa-ki@rub.de