Textgenerierenden KI-Tools wird im öffentlichen Diskurs enorme Innovationskraft für veränderte Lern- und Arbeitswelten zugeschrieben. Von einer personalisierten Lernunterstützung, erweiterten Unterricht- und Lerninteraktionen, automatisierten Rückmeldungsoptionen, Erleichterungen des Wissenstransfers z.B. in Bezug auf anspruchsvolle wissenschaftliche Texte bis zur Unterstützung bei Problemlösungsaufgaben oder Unterstützung bei Denk- und Schreibprozessen kann generative KI bereits jetzt studiums- und berufsbezogene Lern- und Arbeitstätigkeiten verändern.
Der Beitrag nutzt eine qualitative Studie, welche sich als Ausgangspunkt mit den Einstellungen und Erfahrungen von Studierenden (in Lehramtsstudiengängen) in Bezug auf die Chancen und Risiken von textgenerativen KI-Tools, wie z.B. ChatGPT und ChatPDF beschäftigt. Bachelor- und Masterstudierende wurden in Gruppendiskussionen (N=16 Studierende á 4 Gruppen) danach gefragt, in welcher Weise sie entsprechende Tools für die Bewältigung von Aufgaben im Studium und das eigene Lernen nutzen und wie sie diese auch mit Blick auf eine zunehmend durch Digitalität geprägte (Berufs-)Welt (kritisch) bewerten und reflektieren. Die inhaltsanalytische Auswertung (Kuckartz & Rädiker 2022) entfaltet Einstellungen zwischen Naivität, Neugier und Skepsis
Ausgewählte Befunde und Zitate dienen als Ausgangspunkt einer gemeinsamen Diskussion im Plenum über die Implikationen dieser vielfältigen Einstellungen und Erfahrungen für die Entwicklung von KI-Technologien im und für den Hochschulkontext sowie für wünschenswerte und riskante Veränderungen von Bildungssystemen.