AI-Tech MeetUp NRW 2025: Technischen Fortschritt an Hochschulen gemeinsam neu denken

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AI-Tech MeetUp NRW 2025: Technischen Fortschritt an Hochschulen gemeinsam neu denken

Ein Rückblick

Mit einem klaren Fokus auf die souveräne Bereitstellung von generativer Künstlicher Intelligenz an Hochschulen sowie die Entwicklung entsprechender Applikationen stand das erste AI-Tech MeetUp NRW im Beckmanns Hof der Ruhr-Universität Bochum im September ganz im Zeichen des kollegialen Austauschs und konkreter Anwendungsszenarien. Expert*innen aus Hochschulen, Rechenzentren und Verwaltung kamen zusammen, um aktuelle Herausforderungen, bewährte Strategien und zukunftsweisende Lösungen rund um KI-Infrastrukturen und Applikationen zu diskutieren.

Am 22. September 2025 luden die drei landesgeförderten Projekte Open Source-KI.nrw, KI:edu.nrw und KI:connect.nrw zu einem intensiven Austausch an die Ruhr-Universität in Bochum ein. Ziel des Treffens war es, die jeweiligen Bedarfe und Ziele von Entwickler*innen von KI-Applikationen und Inferenzanbieter*innen herauszuarbeiten und das gegenseitige Verständnis zu erhöhen, um die gegenseitigen Schnittstellen zu gestalten. Nach einer kurzen Eröffnung durch Martin Bovermann, Projektleitung Open Source-KI.nrw, führte Univ.-Prof. Dr. Malte Persike, Projektleitung KI:connect.nrw, als Moderator durch das Tagesprogramm. Am Vormittag stimmten zwei kurze Inputs die knapp 30 Teilnehmenden auf die nachfolgenden Stunden ein.

Tim Trappen, technische Leitung Open Source-KI.nrw, präsentierte in seinem Vortrag die relevanten Komponenten der im Projekt entwickelten Architektur zur souveränen Bereitstellung von Large Language Models im High Performance Computing Kontext der Hochschulen. Ergänzend wurden erste Benchmarks der verwendeten Hardware mit Bezug auf Durchsatz nach simultanem Anfrage-Aufkommen sowie Statistiken aus dem bereits in Produktion laufenden Piloten thematisiert und im Zusammenhang mit der ebenfalls im Projekt entstandenen RAG-Pipeline für Learning Management Systeme eingeordnet.

Vortragssituation, Menschen von hinten

Im Anschluss erörterte Prof. Dr. Karolina Suchowolec, TH Köln und Projektleitung von Term RAG4SafeAI, einem KI:edu.nrw-Praxisprojekt, in dem sich Studierende eines sprachwissenschaftlichen Masterstudiengangs an der TH Köln mit den Grundprinzipien der RAG-Technologie vertraut machen,  wie die didaktische Ziele der im Rahmen des Praxisprojekts geplanten Lehrveranstaltungen sowie die Verfügbarkeit geeigneter technischer Angebote zu ganz konkreten Entscheidungen bei der technischen Umsetzung des Praxisprojekts geführt haben. Ihren Vortrag schloss sie mit einem Ausblick darauf, was auf Basis der eigenen Erfahrungen aus der didaktischen Anwendungsperspektive hinsichtlich der verfügbaren technischen Angebote wünschenswert wäre.

Nach der Theorie folgt die Praxis

In zwei parallelen Workshops bearbeiteten die Teilnehmenden die Themen Infrastruktur auf der einen und Applikationen auf der anderen Seite, für welche die Vorträge am Vormittag exemplarische Startpunkte boten.

Während sich die eine Gruppe intensiv mit der technischen Ausgestaltung der Bereitstellung von Rechenleistung für Inferenz beschäftigte, bei der die Teilnehmenden konkrete Fragen basierend auf der Beschaffenheit ihrer Systeme vor Ort und mit Blick auf die Anforderungen an jene in den Mittelpunkt stellten, wurden in dem anderen Workshop Ideen für KI-gestützte Anwendungen in unterschiedlichen Bereichen von Hochschulen, von Bibliotheken über die Studienberatung bis hin zur Verwaltung sowie mögliche Synergien durch die Entwicklung von hochschulübergreifenden Lösungen für gemeinsame Anwendungsfälle, wie beispielsweise eine KI-unterstützte Reisekostenabrechnung, diskutiert.

Nach einer kurzen Mittagspause wurde anschließend in neuer Zusammensetzung in zwei weiteren parallelen Workshops an der Zusammenführung der Themen gearbeitet. Hierbei wurde zunächst zusammengetragen, was in den beiden thematisch getrennten Blöcken am Vormittag erarbeitet worden war, um darauf aufbauend über Lösungen für ein besseres Ineinandergreifen von Infrastruktur und Anwendungen im Bereich generativer KI zu sprechen. Hierbei wurde zudem schnell deutlich, dass alle Beteiligten sehr daran interessiert sind, den im Rahmen des MeetUps angestoßenen Austausch auch über das Ende der Veranstaltung hinaus fortzusetzen. Zu diesem Zweck wurden unterschiedliche Kanäle und Formate ins Spiel gebracht.

Im Austausch bleiben

Die ausführenden Projekte haben gemeinsam einen Matrix-Space ins Leben gerufen, der sowohl Teilnehmenden der Veranstaltung, als auch weiteren Interessierten aus dem technischen Bereich offensteht.

Bei Matrix handelt es sich um offenes Kommunikationsprotokoll für föderierte Echtzeitkommunikation, welches bereits viele Universitäten in Nordrhein-Westfalen selbstständig betreiben. Interessierte, bei denen dies nicht zutrifft, können sich einen entsprechenden Account unter https://matrix.org/try-matrix/ anlegen. Als Messenger-Applikation empfehlen wir Element (https://element.io).

Dem Prinzip der Veranstaltung folgend enthält der Space nach Themen aufgeteilte Kanäle, welche nach eigenem Interesse betreten werden können. Er ist über folgenden Link erreichbar: https://matrix.to/#/#ai-tech-nrw:ruhr-uni-bochum.de

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde im Plenum nochmal für alle zusammengefasst, was in den beiden Nachmittagsworkshops an möglichen Synergien und Ansatzpunkten für die weitere Zusammenarbeit diskutiert worden war.

Die Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt: Die Herausforderungen bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Lösungen an Hochschulen lassen sich am besten gemeinsam bewältigen, denn die konkreten Anwendungsszenarien sind an den einzelnen Hochschulen oft sehr ähnlich. Die Teilnehmenden waren einhellig der Meinung, dass es enorm hilfreich für ihre Arbeit ist, wenn sie hochschulübergreifend miteinander im Austausch stehen und voneinander lernen können.Mit dem AI-Tech MeetUp ist nun ein erfolgreicher Start für übergreifende Vernetzung der technischen Umsetzer*innen an Hochschulen gelungen.

Dieser Beitrag wurde von Tim Trappen und Robert Queckenberg verfasst.

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