Fünf Take Aways von der Learning AID 2024

Das haben wir mitgenommen

Zwei spannende Veranstaltungstage voller vielfältiger Programmpunkte rund um Künstliche Intelligenz und Learning Analytics in der Hochschulbildung liegen hinter uns. Eine Zusammenfassung aus Keynotes, Podiumsdiskussionen, über dreißig Vorträgen aus Forschung und Praxis, zehn Workshops und Demonstrationen und Posterpräsentationen erscheint nahezu unmöglich. Daher möchten wir den Fokus auf fünf Punkte richten, die wir von der Learning AID 2024 mitgenommen haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen an diesen Punkten weiterzuarbeiten.

Bevor wir aber über unsere Take Aways sprechen, sind wir neugierig: Was sind Ihre persönlichen Take Aways oder Learnings, die Sie von der Learning AID mitgenommen haben? Teilen Sie uns Ihre Gedanken gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag oder auch per E-Mail mit.

Übrigens: Einen Rückblick zur Learning AID 2024 finden Sie hier.

Take Away #1: Mut zum Ausprobieren

Was geht und was geht nicht beim praktischen Einsatz von KI und Learning Analytics in Studium, Forschung und Lehre? Zu grundlegenden rechtlichen, didaktischen, ethischen oder technischen Fragen hat die Hochschul-Community seit der Veröffentlichung von ChatGPT und in Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Problemen viel Wissen aufgebaut. Das war bei vielen inhaltlichen Diskussionen im Vergleich zu den letzten beiden Jahren deutlich zu erkennen. Aber es existieren auch weiterhin Unsicherheiten. Allerdings haben sich die Fragen an die neuen Technologien mit der erweiterten Wissensbasis verändert. Sie sind spezifischer geworden. Im Anschluss an das Statement von Prof. Dr. Gabi Reinmann aus der Podiumsdiskussion am ersten Veranstaltungstag nehmen wir mit:

Haben Sie den Mut zum Ausprobieren.
Setzen Sie sich weiter mit dem Themenfeld auseinander
und stellen Sie noch mehr Fragen.

Vormerken!

In unserem monatlichen KI-Update NRW haben Sie die Gelegenheit, sich regelmäßig über die neuesten Entwicklungen zu informieren und Ihre Fragen zu diskutieren.

Take Away #2: Der Faktor Mensch zählt

Technologien wie Learning Analytics bieten neue Möglichkeiten, Studierende datengestützt bei ihrem Studium zu unterstützen. Aber der Einsatz von Learning Analytics allein ist nicht das Allheilmittel für Studienerfolg. Der Faktor Mensch zählt weiterhin und wird womöglich sogar wichtiger. Denn Studierende müssen auch erst einmal lernen, mit Learning Analytics umzugehen und die Ergebnisse zu interpretieren. Prof Dr. Hendrik Drachsler hat das in seiner Keynote „Auf dem Weg zu hochinformativen Learning Analytics mit KI“ am zweiten Veranstaltungstag eindrucksvoll dargelegt:

Studierende müssen individuell und persönlich
zu den Ergebnissen von datengestützten Lerndatenanalysen
beraten und abgeholt werden und der Erfolg ist abhängig von persönlichen Faktoren.

Im Anschluss an Take Away #1: Welche (neuen) Fragen ergeben sich aus dieser Beobachtung für die Studienberatung? Welches Wissen benötigen Lehrende, wenn sie in Sprechstunden ihren Studierenden Feedback geben? Braucht es spezifische Weiterbildungen in diesem Bereich?

Weiterführend

Herr Drachsler hat eine Zusammenfassung seiner Keynote zusammen mit der Präsentation veröffentlicht.

Zu den Folien…

Take Away #3: Gemeinsame Lösungen schaffen

In der kooperativen Keynote von KI:edu.nrw ging es unter anderem um die Frage nach (infra)strukturellen Lösungen zur technischen Bereitstellung von Generativen KI-Technologien. Deutlich wurde: An den Hochschulen hat sich in Sachen Generative KI viel getan und da derzeit alle Hochschulen vor ähnlichen Aufgaben stehen, bieten sich gemeinsame Lösungen an. Bereitstellungsoptionen für KI und auch Learning Analytics sollten hochschul- und länderübergreifend geprüft und diskutiert werden, um Lösungen für eine gemeinsame Nutzung möglichst nachhaltig zu verankern. Dabei erweitert sich auch das „Ökosystem“ der beteiligten Institutionen stetig.

Mit Blick auf Take Away #2 ist bei allen Bemühungen die Perspektive wichtig, dass Technologien nie zum Selbstzweck eingeführt werden sollten, sondern von Menschen für Menschen.

Work in Progress

Ein Beispiel für die Arbeit an landesweiten Lösungen in NRW können Sie hier nachlesen.

Take Away #4: Bedarfe kommunizieren

In diesem Jahr war auf der Learning AID 2024 mit dem Format der Politischen Diskussionsrunde eine noch breitere politische Perspektive vertreten als in den vergangenen Jahren. Unter anderem wurde diskutiert, welche Weichenstellungen und politischen Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene erforderlich sind, um Generative KI an Hochschulen bereitzustellen. Man war sich einig: Die Technik ist gekommen, um zu bleiben.

Die Diskussionsbeteiligten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie der Hochschulrektorenkonferenz und der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre machten deutlich, dass die Auseinandersetzung mit und Bedarfsanmeldung für KI Aufgabe der Hochschulen und Fachgesellschaften ist:

Sie müssen sagen, was Sie brauchen.

Hier schließt sich die Klammer, die die Keynote von KI:edu.nrw am ersten Veranstaltungstag geöffnet hat, siehe Take Away #3. Denn um gemeinsame Lösungen auf den Weg zu bringen, ist nun die Hochschul-Community gemeinsam gefordert, die Bedarfe für die Auseinandersetzung mit den neuen Technologien sowie deren Bereitstellungsoptionen den politischen Mittelgebenden transparent zu kommunizieren.

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Take Away #5: Neue Technologien als Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, komplettiert mit ihrem Grußwort die politische Perspektive auf übergeordnete bildungspolitische Themen und den konkreten Anwendungsbezug bei der Learning AID 2024. Zum einen kommt aktuell eine Studierendengeneration mit besonderen Herausforderungen und Bedarfen in Bezug auf die Studierfähigkeit an die Hochschulen. Hier können die neuen Technologien zum Studienerfolg beitragen. Zum anderen werden Learning Analytics und KI auch im globalen Hochschulkontext immer selbstverständlicher. Somit sind diese Technologien im internationalen Wettbewerb um Studierende ein weiterer Faktor, um Hochschulen für Studierende attraktiv zu machen.

Und hier schließt sich nun auch der Kreis zu den vorherigen Take Aways, denn damit diese neuen Technologien als Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor fungieren können, benötigen Hochschulen gemeinsame Lösungen und müssen die Bedarfe an die Entscheidungspositionen kommunizieren. Dabei sollten sie den Faktor Mensch nicht aus den Augen verlieren und fragen, fragen, fragen.

Wir sind sehr gespannt auf Ihre neuen Fragen und Erfahrungen,
über die wir gerne spätestens bei der Learning AID 2025
gemeinsam mit Ihnen sprechen wollen.

Tipp

Erstmals tragen wir die Ergebnisse der Learning AID in einer Veröffentlichung zusammen. Freuen Sie sich jetzt schon auf den Tagungsband zur Learning AID 2024.

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